Bei den Reifen sparen ist…KEINE….

….gute Idee! Im letzten Jahr habe ich Winterräder für mein Auto bestellt mit Pirelli Winterreifen – die leider nicht drauf gepasst haben. Da ich nicht ganz sicher war was mit dieser Investition passiert (ob ich auf den Kosten sitzen bleibe oder nicht – um hier konkret zu sein) habe ich bei der korrekten Ersatzbeschaffung natürlich versucht, etwas Geld zu sparen. Tatsächlich boten sich die Reifen dabei an, bei der Felge selbst war nicht allzu viel Spielraum vorhanden.

Mir war klar, ein Billigprodukt aus China soll das auf keinen Fall sein. Schon in Testberichten kann man nachlesen, dass die wirklich nicht gut funktionieren und in einigen Situationen wohl durchaus als gefährlich bezeichnet werden dürfen. Da ich bei jedem Wetter fahre bin ich schon ein bisschen darauf angewiesen dass der Kontakt zur Strasse mehrheitlich bestehen bleibt. Deshalb habe ich mich für ein Produkt eines renommierten, günstigen Herstellers entschieden. Tests durchaus „in Ordnung“ (nicht super, aber annehmbar), Preis auch – also montiert die Gummis.

Die ersten Fahrten waren absolut normal. Winterreifen auf trockener Strasse, die Geräusch anders als vorher mit den Sommerreifen (nicht wirklich lauter, aber tatsächlich anders) – ansonsten nichts zu spüren. Einmal Gas geben in einer engen Kurve – oh, schon etwas anders als mit den Sommerreifen (fairerweise erwähne ich hier, dass wegen meiner Felge im Sommer immer Reifen montiert werden müssen vom Format her welche auf vielen Sportwagen auch drauf sind – also eher auf Grip als auf Laufleistung und Spritverbrauch ausgelegte Gummis) aber durchaus in Ordnung. Ist ja auch klar, dass sich das nicht gleich anfühlen kann.

Nach ein paar Trockenfahrten kommt der Regen – auf der Autobahn. Alles recht normal soweit, Blinker stellen, Ausfahrt nehmen, Linkskurve, eng, lang…….und doch etwas grössere Augen als normal hinter dem Steuer. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass der Unterschied in dem Moment derart gross wird. Ich war weit weg davon heraus zu finden, was es vertragen kann bei Nässe – ich bin nur ganz normal durch die Ausfahrt gefahren. Dies gilt zumindest für die Geschwindigkeit.

In der Zwischenzeit ist klar, wenn es nass ist muss man gänzlich andere Masstäbe ansetzen um mit solchen Reifen zufrieden zu sein und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Billigstreifen – welche in allen Tests auch auf meine einen deutlichen Rückstand aufweisen – überhaupt zu fahren sind oder ob man das nicht verbieten sollte. Was nützen uns all die Assistenzsysteme, wenn der Gummi dann nichts auf den Boden kriegt? Gut, man kann anders rum argumentieren – die Antriebsschlupfregelung habe ich eigentlich erst mit diesen Winterreifen „kennen gelernt“ – mit den Sommerreifen habe ich diese gar nie benötigt.

Schnee – da ist wieder alles gut, da hatte ich wieder immer ein gutes Gefühl, Schnee ist halt rutschig aber da hat sich alles in etwa so verhalten, wie ich das auch erwartet habe.

Somit habe ich Winterreifen, welche im Schnee (die gute Nachricht) ganz gut sind, welche bei warmem und kaltem trockenem Wetter (na ja, da wäre auch der Sommerreifen gar nicht so schlecht….) auch ganz gut sind aber leider bei Nässe spürbar wenig Grip bieten. Ich glaube nicht, dass die Bremswege wirklich viel länger sind als bei anderen, wenn man aber auf der Autobahn mal in die Bremsen steigen muss fährt man ein bisschen Schlangenlinien – in Kurven sind ganz klar die Grenzen des fahrbaren deutlich tiefer als mit Sommerreifen.

Die Krux nun – ich habe keinen Vergleich zu anderen Winterreifen an diesem Auto. Wenn ich aber den Unterschied mit früher vergleiche glaube ich schon, dass das kein guter Kauf war. Nicht gut weil wir in der Schweiz da wo ich rum fahre – also in tiefen Regionen, nicht in der Schweiz – nass-kalt als Winter verstehen und nicht Schnee.

Fazit: Auf das Gefühl bezogen ist es erschreckend wie viel schlechter ein durchaus als mittelmässiger Reifen bekanntes Produkt daher kommt als ein Markenprodukt (…von den paar einschlägigen, als sehr gut (und teuer) bekannten Marken) hat mich doch ein bisschen überrascht. Mag ja durchaus cool sein mal mit einem kleinen Heckschlenker aus dem Kreisel raus zu fahren, das geht ohne grosses Motor heulen einfach so – Notbremsungen (die es halt auf der Autobahn immer mal wieder geben kann) treiben den Puls allerdings auf ein unnötig hohes Niveau. Die nächsten Reifen werden wieder „richtige Marken“ sein…..

 

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2 Kommentare

  1. Serge sagt:

    Hmmm… das klang schon mal anders. Ich kann mich da noch an aussagen zu Golf Variant Zeiten erinnern: Ist billig, schwarz und rund, sieht nach Gummi aus und hat Profil. Rauf damit! 😀 😉

    Aber es ist halt wirklich so. Je ausgereifter und agiler die Fahrzeuge werden, desto wichtiger werden auch die Söckchen. Was vor 10-15 Jahren gepasst hat, muss heute gar nicht mehr passen. Aber vielleicht war es uns damals einfach „egal“, wenn es sich mal ein wenig nach Grenzbereich angefühlt hat.

    Auf jeden Fall brauche ich „die grossen Augen“ auch nicht mehr. 🙂

    1. Ja, kommt schon auf das Auto drauf an. Beim Lotus früher war es extrem. Mehr noch aber auf das „Nutzungsprofil“ – angesprochener Golf würde zu 95% im Stadtbetrieb oder über Land bewegt, da ist das alles auch kontrollier- und überschaubar. Jetzt bin ich halt immer auf der Autobahn unterwegs – da sind Bremswege schon ein Thema :-). Ist bald wieder Sommer, dann gript es dann wieder…

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