Den Titel habe ich bei meinem sonntäglichen Pflicht-Hörkrimi „Maloney“ auf Radio SRF3 gestohlen. Dieser Ausspruch verwendet der dortige Polizist immer dann, wenn er eben ein Buch gelesen hat und danach meint, der Weisheit letzter Schluss sei gefunden. Was er danach zitiert oder anwendet ist meist eher trottelig als weise. Wieso aber dieser Titel …? Ich habe auch ein Buch gelesen welches „Freude“ verspricht, es heisst „Das Buch der Freude“.
Um was geht es (frei nach Köppel „worum gaht’s, mir vo dä Wältwuchä……“) – die beiden weisen Herren der Dalai Lama und Desmond Tutu traffen sich während einer Woche begleitet beim Dalai Lama in Dharamsala. Wahrlich zwei Herren, die nicht allzu oft aufeinander treffen und schon gar nicht 7 Tage am Stück.
Viele Diskussionen haben sie geführt – oft in die Richtung „innere Freude“ oder von innen kommende Freude. Ganz alltäglich waren sie auch offen genug zu sagen, dass sie sich auch mal ärgern aber immer einen positiven Weg gefunden haben die Situation erträglich erscheinen zu lassen oder darüber zu lachen. Klar ist, dass die Freude in deren Sinne mit lachen nicht viel zu tun hat. Für mich erschien das eher wie sehr grosse Toleranz und einer Art von „über den Dingen stehen“.
Nun habe ich das Buch gelesen und …. bin eigentlich nicht gescheiter als zuvor. Ich glaube von mir selbst, dass ich durchaus so oder so „gelassen“ bin und meistens versuche, die Dinge in ein positives Licht zu stellen. Vielleicht waren allein deshalb die Beispiele für mich nicht allzu eindrücklich, oftmals war ich der Meinung, ich hätte etwa gleich gehandelt. Es ist gut möglich, dass andere Personen aus einem solchen Buch mehr raus holen können für sich und eventuell sogar konkret in den Alltag umsetzen. Die Gelassenheit auf deren Art zu erlangen (Meditation ab morgens um 3 Uhr ….) wird vielen von uns nicht möglich sein, zu gross sind die Zwänge des Lebens um einen herum.
Was aber bleibt, positiv durch das Leben zu gehen scheint in aller Psychologie, in aller Geistlichkeit und in aller Menschlichkeit (soweit ich die Dinge „beurteilen“ kann, auf keinem der Gebiete sehe ich mich als kompetent) irgendwie die bessere Lösung. Für mich stimmt das auf jeden Fall. Ich habe genügend Dinge in meinem Leben, mit denen ich mich beschäftigen kann und muss keine „Hirnzeit“ abgeben an Dinge die mich ärgern.
Was aus dem Buch mir dann durchaus zu weit ging war, dass ich den Dingen (und da wohl doch vor allem Menschen) die mich ärgern ein Teil meiner Freude geben soll damit diese davon profitieren können. Nur wenn man die Freude teilt und denen weiter gibt, die weniger Freude haben, wird man selbst am meisten Freude finden – hä – ich habe den Satz aus meinem Gedächtnis zitiert und vielleicht ist er ganz falsch. In meiner kleinen Informatikwelt nennt man so was einen Loop und der ist einer der gemeinsten Fehler die einem unterlaufen können……um das zu verstehen bräuchte ich dann wohl doch die eine oder andere Stunde Meditation (wobei mich 3 Uhr zuerst mal etwas ärgern würde…).
Fazit: Ich fühle mich in der Einstellung die Dinge positiv und mit Freude zu sehen durchaus bestätigt. Ich versuche im Alltag immer alle Dinge positiv zu sehen – allerdings funktioniert das generieren der inneren Freude nicht durch Meditation sondern durch gelegentliches „Dampf ablassen“ – das könnte durchaus als weniger Nachhaltig gewertet werden. War es das Buch wert gelesen zu werden – absolut, hat 300 Seiten, geht nicht lange und gab mir einen Einblick in eine Welt der Spiritualität die ich nicht kenne auf eine „angenehme“ Art und Weise. Aber ich glaube, ich kaufe kein zweites sollte es eines geben…