„Frühbucher-Spartarif“ und Zusatzkosten…

Wir waren mal wieder in einem Weekend in der absoluten Nebensaison. Diesmal haben wir uns für ein Hotel eher zufällig entschieden. Auf verschiedenen Platformen haben wir einfach mal rum gestöbert und eines gefunden. Wie immer bin ich auch noch kurz auf die Webseite des Hotels selbst und geschaut, wie das mit dem Preis dort aussieht.

Siehe da, da gibt es eine Frühbucher (….Termin lag drei Wochen in der Zukunft, na ja, früh ist relativ…) Variante die tatsächlich etwas günstiger ist als in den Portalen. Also – sofort gebucht, passt. Auf der Bestätigung habe ich dann schon mal gesehen, dass das Parking CHF 30.– pro Tag kostet. Nicht ungewöhnlich – und es gab auch noch die Bemerkung irgendwo, dass nicht reservierbare kostenlose Aussenparkplätze zur Verfügung stünden.

Nun sind wir hin gefahren und waren schon so ein bisschen überrascht. Wenn da „Parkservice“ sogar in der Beschreibung steht finde ich ist es auch von der überaus netten und freundlichen Dame die uns empfing nicht unbedingt nett mir dreimal zu versichern, dass ich auch gerne selbst parken könnte (nachdem ich zu Fuss die wenigen Aussenparkplätze inspiziert hatte  – die waren natürlich voll). Aber ja, es ging ja, ich liess das Auto stehen und ab zum Empfang.

Eine erneut sehr freundliche Dame – und das meine ich an dieser Stelle wirklich kein bisschen ironisch – hat uns empfangen und uns mitgeteilt, dass wir „trotz“ unserer wahnsinnig günstigen Rate ein Zimmer-Upgrade erhalten hätten und das ja nun fast schon geschenkt sei. Irgendwie schräg, aber auch in Ordnung. Der Upgrade war wie so oft in diesen Aussensaison Zeiten einfach erklärbar, ein Flügel des Hotels wurde geöffnet und der hat nunmal die Zimmerkategorie die wir gebucht hatten nicht verfügbar.

Uns wurde auch erklärt, dass das Hotel eine Art „Soft-Opening“ macht im Moment – geöffnet ist nur Freitag bis Sonntag. Ob das eine gute Sache ist weiss ich wirklich nicht. Die Services die es dann meist gibt sind weit weg von denen im Normalbetrieb (Küche mit fixem Menu, eines von mehreren Restaurants offen usw). Diesmal kam noch dazu, dass zum Beispiel auch die ganzen digitalen „Angebote“ nicht wirklich funktionierten (keine Speisekarte abrufbar (get.string.invalid.argument -> mit Zwiebelsauce vielleicht gar nicht so übel ;-)), andere Informationen nicht verfügbar, die elektronische Rechnung zeigt nicht, was hinter den Buchungen steht usw…).

Nachtessen wunderbar, erneut sehr nette und freundliche Bedienung. Da gab es echt nicht auszusetzen (nachdem wir den Tisch gewechselt hatten, beim ersten „Versuch“ war der Kücheneingang recht nahe und da zog es doch deutlich), auch einen guten Wein haben wir für uns gefunden, die Auswahl ist wirklich gut. Der Absacker in der nahezu leeren Bar hat das Bild bestätigt, alle freundlich und erfolgreich bemüht.

Die Ernüchterung kam beim Morgenessen; „Bei ihrer Rate ist das Frühstück nicht mit inbegriffen“. Ich bin überzeugt, dass wir das schon hätten sehen können, aber wir haben das sicherlich nicht absichtlich gemacht. Trotz allem, wieso wird uns am Vortag gezeigt wo es Frühstück gibt und mit keinem Wort erwähnt, dass wir das nicht kriegen werden oder für CHF 70.– Aufpreis? Na ja, freundlich wie immer durften wir von der Karte wählen und kamen so zu einem Frühstück für weniger als CHF 70.–.

Der bereits bei der Ankunft (und da ist er in den Beschreibungen sogar erwähnt) etwas holprige Parkservice hat bei der Abreise noch gänzlich versagt; „hier ist ihr Schlüssel, das Auto steht im 2. UG auf Parkplatznummer 67 – und hier ist ihr Gepäck“.

Am Ende muss man sagen, das Haus und das Personal sind auf sehr hohem Niveau gut, die Leistung insgesamt hinterlässt aber einen schalen Eindruck und erweckt keinen Wunsch da wieder hin zu gehen. Aus meiner Sicht müsste aber genau das das Ziel sein wenn man diese Wochenenden in der Nebensaison öffnet – die Leute reizen damit die vielleicht mal länger oder zumindest nochmals buchen. Ohne Groll sehen wir keinen Grund, da nochmals zu buchen, dafür war das einfach nicht „überzeugend“ genug. Da wir mehrere solche Weekends pro Jahr machen (und immer in der Nebensaison) meine ich das schon beurteilen zu können; Das kann man besser machen!

Fazit: Für uns ein gelungenes Wochenende ohne dass der Wunsch aufgekommen wäre, dieses zu wiederholen, das Hotel für weitere Aufenthalte in die engere Wahl zu ziehen. Schade um das Personal, welches sich redlich bemüht aber mit den eingeschränkten Leistungen und teilweise etwas undurchsichtigen Definition zu kämpfen hat. Eine niedriger Zimmerpreis (wobei auch das CHF 180.– waren) wird relativiert durch kein Frühstück dabei (Zimmerpreis bei CHF 250.–) und kein Parkplatz (Endpreis ohne Gebühren CHF  280.–). Wäre das alles von Anfang an klar gewesen, kein Problem, der Aufenthalt war das Geld wert. Dass wir aber Häppchenweise mit Zusatzkosten konfrontiert wurden hat etwas die Stimmung gedämpft! Hoteliers, öffnet eure Hotels nur dann, wenn die Services vollständig angeboten werden können (natürlich braucht es in der Nebensaison nicht fünf Restaurants….) und macht die Preise höchst transparent.

 

Über das Hotel: Wir waren im Hotel Intercontinental in Davos (das goldenen Ei), wahrscheinlich kam bei uns noch hinzu, dass wir Davos selbst nicht sooo toll finden. Auch gut möglich dass wir schlicht noch von unserem letzten Aufenthalt übers Wochenende verzückt waren und nun schlicht zu hohe Erwartungen haben (…das war damals im The Chedi in Andermatt – der Ort gefällt uns auch nicht und trotzdem würden wir sofort wieder hin gehen – allerdings sind dort nicht die Nebenkosten problematisch sondern schlicht schon der reine, transparente Nettopreis ;-)).

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