Unser Haus ist recht gut darin die Funksignale von WLANs zu fressen, ganz speziell im 5Ghz Band scheint unser Haus ein einziges „Dämpferelement“ zu sein. Bereits nach wenigen Metern ist meist Schluss mit wirklich gutem Signal. Daraus entstanden vor längerer Zeit etliche Probleme bei der Versorgung einer Familie mit WLAN in ausreichender Qualität.
Frühere Installationen mit mehreren Access Points waren immer problematisch und der Übergang von einem zum anderen AP nicht elegant. Dies konnte ich vor einiger Zeit schon (schon mehrfach zu dem Thema hier berichtet) mit den Unifi WLAN Komponenten auf elegante Art lösen. Eine mehr oder weniger professionelle Lösung mit zentraler Verwaltung, ich habe nun in jedem Stockwerk einen AP und dies zentral verwaltet. Somit überall volle Kanne Empfang.
Und doch waren die Durchsätze nicht wirklich berauschend – und sehr unterschiedlich von Geräte zu Gerät. Mein Lenovo Yoga mit AC-Karte hat nie wirklich mehr als 5-10MB/s durch das Netzwerk gekriegt, andere (wie mein Dell Firmennotebook mit derselben AC Karte …??) locker zwischen 30-40MB/s was dann doch den Erwartungen entsprechen würde. Die Firmware der APs die ich verwende unterliegt permanenten Anpassungen – welche nicht immer gut raus gekommen sind. Da es immer mal wieder Versionen mit mehr oder weniger Durchsatz gab habe ich das Problem immer in diesen Bereich verschoben.
Doch kam es mir etwas kurios vor und in den Foren war auch zu lesen, dass aus Performance-Sicht die letzten Versionen der Firmware sehr gut seien, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Also doch nochmal über die Bücher…und ja, die Lösung liegt auf der Hand.
Obwohl unser Haus tatsächlich nicht sehr durchlässig ist sind alle Netzwerke natürlich überall zu sehen – als 3x 2.4Ghz und 3x5Ghz, sechs mal unser Netzwerk und einige Nachbarn dazu. Ein Scanner hat dann auch mal ganz klare ausgesagt, mega viel Noise in der Hütte…..Noise, wie bitte, sind alles meine Netze! Aber klar, obwohl alles meine sind sind die Signale da und stören sich gegenseitig, erhöhen die Fehlerquote in der Übermittlung und je nach Anfälligkeit des verwendeten Gerätes bricht die Performance zusammen.
Ich war damals der Meinung, dass ich unbedingt 5Ghz überall brauche wegen den ganzen AC-Adaptern die so langsam kommen – aber die in dem Fall meist genutzt Internetleistung (100Mbit) lässt sich locker auch über die 2.4Ghz Netzwerke abrufen. Also habe ich im UG und OG die 5Ghz Netzwerke ausgeschaltet und im EG das 2.4Ghz Netzwerk.
Nun habe ich das erste Ziel sofort erreicht, alle Geräte die im EG im Betrieb und 5Ghz / AC (ich weiss, gehört nicht zusammen…) fähig sind verbinden sich auf den gut sichtbaren AP EG. Bereits im EG schwankt die Signalstärke zwischen 99 und 45% -> ist aber bei AC egal, geht weiterhin derart viel durch – und auf dem Lenovo jetzt locker immer über 20MB/s -> also deutlich mehr als zuvor.
Sobald man sich weiter ausserhalb verbindet wechseln die Geräte halt auf das 2.4Ghz Netzwerk welches sich deutlich besser durch unser Haus frisst. Auch da ist die Performance mehr als genügend für den Alltag im Internet. Einziger Unterschied der spürbar ist ist das Browsen von Bildern vom NAS. Wo die AC-Geräte jetzt durchaus mal 400MBit über das Netzwerk ziehen können bleiben die „N“ Geräte (oder halt die AC-Geräte am 2.4Ghz Netzwerk) deutlich zurück. Das ist spürbar, aber auch das eher problemlos, ein altes Notebook mit Standard-Disks hat sich auch nicht schneller angefühlt.
Fazit: Für mich scheint hier zu gelten „weniger ist mehr“. Die Reduktion der Netzwerke bei uns zu Hause hat dazu geführt, dass sich zwar die verfügbare Signalstärke im Haus in fast allen Fällen verringert hat – oder zumindest nie verbessert – sich der Durchsatz aber erhöht hat weil die Geräte nicht mehr mit Störsignalen die von den eigenen Netzwerken verursacht wurden zu kämpfen haben. Profis aus dem Bereich werden mir sagen „ist ja klar, Alter“ – ich finde es schön hat die Erkenntnis den Weg auch in meinen Kopf gefunden (aber; nicht immer ist weniger mehr, das muss man schon von Situation zu Situation beurteilen :-)).