Umfragen vor Wahlen und Abstimmungen – was soll das eigentlich?

Überall werden Umfragen zu Wahlen und Abstimmungen durchgeführt. Die Resultate werden jeweils mit Brimborium veröffentlicht und als „Wahrheiten“ dargestellt. Die für die kommenden Abstimmungen letzte mehr oder weniger „staatliche“ Umfrage hat ergeben, dass eine Initiative wohl abgelehnt wird. Zur gleichen Zeit kam eine Umfrage eines grossen Medienunternehmens (mit klick in deren online Produkten) zum Schluss, dass diese wohl angenommen wird.

Noch spektakulärer sind die Angaben danach im Detail – immer wieder extrem begeistert bin ich vom „Fehlerwert“ – der soll diesmal bei plus/minus 2.7% liegen bei der einen Umfrage. Die andere Umfrage ist aber deutlich weiter neben den plus/minus 2.7%……woher kann die Behauptung kommen?

Auch in Amerika haben wir gesehen, was diese Umfragen am Ende wert sind. Das alles ist aber nicht die Frage die ich mir stelle. Die für mich interessante Frage ist, was habe ich überhaupt davon? Gar nichts, oder? Ich mache mir zu Wahlen und Abstimmungen meine Gedanken und entscheide mich für eine Option. Was die anderen denken – aber hallo, wir sind direkt demokratisch, das ist mir doch erst mal total egal.

Aus diesem Grund bin ich auch überzeugt davon, dass diese Umfrage vor allem Abstimmungen (vielleicht auch Wahlen…ja, auch Wahlen wohl) mehr beeinflussen als viele andere Funktionen. Die Linken werden durch gute Umfrageresultate der Rechten motiviert und umgekehrt. Damit dürften sich also alle Rechten Umfrageteilnehmer einen Bärendienst erweisen wenn die tatsächlich angeben, die rechte Meinung zu vertreten an der Urne. Sinnvoller wäre es, die Resultate umgekehrt anzugeben um die eigene Meinung zu stärken!

Ich bin mir sicher, dass dies auch sehr oft geschieht – und noch viel öfter bin ich überzeugt, dass eine Nachbefragung nicht die Resultate ergeben würde wie während der Umfrage. Ich glaube, ich würde in einer solchen Umfrage immer (ausser in für mich ganz klaren Fällen) auf ein „noch nicht entschieden“ tendieren. Das entspricht auch der Wahrheit – natürlich bilde auch ich sehr rasch eine erste Meinung, aber nach einigem Studium ist genau diese Meinung auch schon oft gekippt. Ich bin wie alle viele anderen Menschen auch beeinflussbar und „akzeptiere“ auf den ersten Blick die populistischen und einfachen Meinung auch.

Fazit: Ein aufwändiges Verfahren um etwas unsicheres heraus zu finden was am Ende keinem hilft. Im Sinne einer Job-Versicherung verstehe ich die Firmen, praktischen Nutzen ergeben diese Umfragen aus meiner Sicht keinen. Am Wahl- oder Abstimmungstag wird gezählt, danach weiss man was Sache ist – alles vorher ist ein Lesen aus der Glaskugel – wer an diese Medien glaubt ist auch mit Umfragen gut beraten. Für alle anderen, lästige Nebengeräusche ohne Wert.

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