Meine Tankuhr hat mich SEHR deutlich darauf aufmerksam gemacht – TANKEN. Also halt auch mal auf der Autobahn raus – auf Grund der Preise und der oft dort herrschenden Hektik vermeide ich das meist. An die Säule, raus – Mist, Super 95 Zapfhahn defekt. Alle ringsum wären ok gewesen, aber ich wollte da jetzt nicht mehr zügeln. Also hielt ich halt mal so einen V-Power 100 Oktan Rüssel in mein Auto und habe das Teil gefüllt. Fast 20 Rappen mehr pro Liter musste ich dafür bezahlen!
Nun, mir war klar dass dadurch keine Wunder passieren werden. Vielleicht ein bisschen Minderverbrauch (natürlich nicht die 20 Rappen wert) und vielleicht etwas ruhigerer Motorlauf. Früher beim Diesel war das tatsächlich hörbar, der lief ruhiger, weniger rau mit dem V-Power Diesel. Weniger verbraucht hat auch der nicht (Bemerkung – ich habe dann auf die Zugabe von Zweitaktöl umgestellt – noch ruhiger und wenn schön heiss war hat es gerochen wir früher mit den frisierten Mofas ;-)). Also, Wunder habe ich keine erwartet – eigentlich war es ja sowieso nur eine Mischung aus zu faul und Notbetankung.
Gut, mal die Ohren spitzen und den Bordcomputer betrachten. Gehör, keine Unterschied, nichts feststellbar. Schon mal eine grosse Differenz zum Diesel, der wurde wirklich praktisch sofort „weicher“ im Klang. Leistung – ganz klar, nichts zu spüren. Aber klar, vielleicht braucht das auch eine Weile bis wirklich kein „schlechteres“ Benzin mehr verbrannt wird, bis das alles gut durchmischt ist (also im Tank dürfte die Durchmischung sofort perfekt sein, bleibt also nur noch Restbenzin in Leitungen…für ein paar wenige Kilometer, wenn überhaupt…). Als der Tank dann auch geleert war konnte ich feststellen – kein Unterschied zu hören, zu spüren …nichts.
Soweit das Geld zum Fenster raus geworfen. Aber da kommt ja erst jetzt die Analyse des eigentlichen Versprechens. Weniger Verbrauch! Das wird spannend. Da ich jede Betankung und die dazu gefahrenen Kilometer aufschreibe, weiss ich da recht genau Bescheid. Natürlich gibt es da grössere Schwankungen – bei Meetings in Deutschland mit Anreise nachts und Heimreise ebenfalls steigt der Verbrauch um 30%….! Bei diesem Tank war das allerdings fast schon eine Referenzstrecke die ich absolviert habe. Nahezu dieselben Temperaturen – immer Zürich und zurück, wenig Stau. Dafür habe ich viele Vergleiche, knapp unter oder knapp über 7l/100km sind zu erwarten gewesen.
Und tatsächlich, dem Supersprit ist die Überraschung gelungen 7.58 Liter, mehr als ich je zuvor bei diesem Fahrprofil verbraucht habe. Natürlich war das nur eine Referenz – die ist aber auf Grund der Erfahrung wie sie entstanden ist ganz sicher repräsentativ. Mein Auto verbraucht mit dem teureren Benzin mehr und leistet gleichviel – und das für 20 Rappen pro Liter mehr. Diese Rechnung geht nicht auf, da können Erdölkonzerne rechnen was sie wollen.
Fazit: Vielleicht gibt es Autos, die von den teuren Super-Benzinsorten profitieren können, meines gehört definitiv nicht dazu. Im Gegenteil, zum höheren Preis kommt höherer Verbrauch (und dadurch zwingend mehr Abgase) dazu. Die klassische lose-lose Situation auf meiner Seite, genau so klassisch die win-win bei Shell – gleichviel (oder gar ein bisschen mehr) Sprit verkauft zu deutlich höherem Preis. Das war es dann für V-Power, ein Versuch genügt mir.