Nach bereits vielen „glücklichen“ Jahren mit einem Unifi WLAN Netzwerk zu Hause war es nun langsam an der Zeit, den nächsten technologischen Schritt zu tun. Bisher hatte ich Access Points im N-300 Standard im 2.4 Ghz Band. Dieses Band ist bei uns recht voll und vorallem bei der Kommunikation auf den internen Server wären schon deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich gewesen. Dazu muss ich sagen, dass diese Access Points mit 100Mbit an den Switch angeschlossen waren. Die konnten das einfach nicht schneller, dass der Funk also mit 300Mbit arbeiten konnte hat im Prinzip nichts gebracht.
Diese „interessante“ Auslegung ist oft auch heute noch so, auch die meisten AC Access Points können mit einmal 1GBit angeschlossen werden, was die maximale Funkperformance auch nicht zu 100% abdeckt. Ist aber alles halb so schlimm, weil die maximale Geschwindigkeit auf den Funknetzen ist ja schon recht selten zu erreichen – und bei 1GBit macht auch mein Server schlapp, ganz zu schweigen von der Internet-Leitung.
Da Unifi nun sehr kostengünstige „light“ AC Access Points heraus gebracht hat, konnte ich nicht länger widerstehen. Für einen Versuch habe ich mal einen der drei APs bei mir im Haus ersetzt mit einem eben solchen AC-Light AP. Light weil dieser maximal mit 866Mbit funken kann, auf Grund der Preisdifferenz zu den „echten“ ACs habe ich mich für diesen entschieden.
Zuerst – und für mich nicht weiter überraschend – war die Installation und die Integration absolut simpel, einfacher geht echt nicht. PoE vom Switch hatte ich vorher schon, alter AP weg, neuer AP hin (leider haben die neuen auch eine neue Wandbefestigung – deshalb musste ich doch noch ein klein wenig schrauben…), Konsole öffnen, adaptieren und fertig – eine echte one-klick show das Ganze. Und es läuft, sofort und gut! Mittels nun integriertem Umfeld-Scanner (der scannt alle Kanäle durch und schaut sich die Belastung dieser an damit alles optimiert werden kann) kann man direkt optimieren. Bisher war das immer ein wenig mühsam, irgend einen PC mit Tool (oder Handy) am Standort des APs aufstellen und ein bisschen warten, jetzt geht alles integriert.
Dabei ist mir aufgefallen, dass das 5Ghz Netz in meiner Umgebung nahezu unausgelastet ist. Das kommt wahrscheinlich auch von der eher geringeren Reichweite dieser Netze, die stören halt nicht gleich weit. Ebenso durchdringen diese die Wände halt weniger gut, auch da ergibt sich eine bessere Abschirmung.
Performance – erster Eindruck – gleich wie früher. Enttäuschung pur – aber das kann ja gar nicht sein, oder? Nochmals nachschauen – der PC, der hat eine AC Karte, definitiv. Verbunden – hmm – mit N, 150Mbit……sehr tolle Standardeinstellungen von Lenovo führten dazu, dass mein PC im Standard nicht mit AC und auch nicht mit 5 Ghz Verbindungen gemacht hat. Priorisiert wurde immer 2.4 Ghz und N. Umgestellt, neu testen – wow.
Tatsächlich haben sie im reinen Durchsatztest die Werte in eine Richtung verschoben, bei der der Server (ich habe eigentlich ein normales Heimgerät als Server im Einsatz) an seine Grenzen kommt. ich erreiche relativ gut und stabil etwa 400 Mbit Durchsatz oder rund 50 Megabyte pro Sekunde. Ich kann mich noch sehr gut erinnern (also nicht nur weil ich langsam alt werde..) als solche Werte auch im professionellen Umfeld nicht selbstverständlich waren – und dies wohlverstanden über Kabel. Bei mir kommt da gemäss Tests die integrierte Billig-Netzwerkkarte an ihre Grenzen. Dies vorallem dann, wenn noch andere Dinge über die Karte laufen. Mehrere Sessions findet die Karte nicht wirklich toll und verweigert sich bei eben diesen etwa 400 – 500 Mbit. Auf einen anderen Client konnte ich die knapp 70Mbit übertragen. Im Server ebenfalls hinderlich ist der Software RAID 1 auf den Datendisks, das ist auch nicht der Performance letzter Schluss.
Soweit zum Durchsatz – viel interessanter war aber die Erkenntnis, dass alles einfach „schneller“ läuft als vorher, also auch die Dinge, die vom Durchsatz nicht profitieren können – darunter fallen alle Internet Kommunikationen zum Beispiel da dort so oder so bei 50Mbit Schluss ist. Das hätte vorher genau gleich schnell sein sollen wir jetzt.
Dieses „Gefühl“ der erhöhten Performance lässt sich praktisch nicht messen. Klar sind die Delays nun auch intern etwas niedriger – im Vergleich zu den Delays auf die Webseiten ist das allerdings alles in einem Bereich der keine Rolle spielt – weil so oder so extrem schnell. Vielleicht hat der DNS-Cache des Internet Routers (natürlich auch von Ubiquiti – der Hersteller der Unifi Komponenten) bessere Antwortzeiten jetzt, auch das würde ein bisschen was erklären.
Am wahrscheinlichsten ist aber schlicht und einfach, dass die Verwendung des 5 Ghz Netzes welches in meiner Gegend nahezu „frei“ ist die Übertragung derart verbessert, dass sich eine zuverlässigere und damit gefühlt schnellere Übertragung ergibt. Durch die permanenten Verbindungen meiner Wecker (Logitech SqueezeRadios) im G-Modus habe ich natürlich selbst schon den möglichen Durchsatz begrenzt.
In der Zwischenzeit habe ich auch die anderen APs noch ersetzt und bin perfekt zufrieden. Das Ganze Zeugs mit „zero-hand-off“ usw. habe ich komplett alles abgeschaltet. Die Übergabe von einem zum anderen AP funktioniert in der Zwischenzeit auch so perfekt. Ich habe mich für sogenannte „Long-Range“ APs aneschieden, diese haben etwas bessere Antennen und verbessern damit den Durchsatz speziell auch auf dem oft vernachlässigten Rückweg der Daten. Speziell bei kleinen mobilen Geräten beschränkt ja oft der Weg zurück zum AP die Reichweite und Performance und nicht umgekehrt.
Fazit: Obwohl in einigen Bereichen an der Performance eigentlich nichts hätte ändern dürfen fühlt sich alles deutlich schneller an. Die Verwendung von 5Ghz an Stelle 2.4Ghz hat grosse Vorteile in meiner Umgebung, da praktisch keine „Verunreinigung“ zu finden ist – konkret, man sieht nur sehr wenige WLANs auf dieser Frequenz. Die Integration der Geräte im Unifi Umfeld war schlicht perfekt, einfacher und besser geht eigentlich nicht (oder ich wüsste nicht wie). Eine Investition die komplett unsichtbar ist und doch ihren Nutzen hat – bei den Preisen der Unifi APs auf jeden Fall eine Empfehlung.
Aber aigedlig bin y jo wäge däm uff dyni Syte groote. Dyni Zyyle hän my überzügt, y glaub y hool mer au esoo aine (emool zem aafange). My WRT610n vo Cisco mag nit die ganz Woonig abdegge und y erhoff mer, dass daas mit em Ubiquiti UniFi AP AC-LR, ac866/n450 en Änd het.
Y gsee das richtig: Bim Cisco schalt y s W-Lan ab, stöpsle dr Ubiquiti yy, konfigurier alles und guet isch? Also dää kan y mit em Router vo Cisco bruche?
E Gruess vo Muttenz
Patrick
Die Unifi-Teil sin reini Access Points, bruchä also so oder so ä Router (guet, DHCP chönntä si au no sälber…) – total egal weli Markä dört denn druff stoht. Isteckä längt leider nit ganz, d’Software uf emene PC installiere, Netzwärk konfiguriere und Grät adaptiert bruchts no, mä cha nit wie bi Cisco uf d’Website vom Grät (git a CLI, isch aber müehsam). Für ei einzels Grät isch die Variantä im Prinzip fascht chli ufwändiger als „normali“ Lösigä, richtig guet wirds halt erscht bi mehr als eim AP am Netz. Falls wirklich nur einä bruchsch isch eventuell eifacher dr Cisco eifach z’schmeissä und ä anderä Cisco holä 🙂