…oder wenn Hobbies plötzlich teuer werden! Als Teenager habe ich schon immer gerne Fotos gemacht. Damals habe ich mir eine Yashica FX-D1 Quartz schenken lassen weil diese mit dem Contax Bajonett kompatibel war zu den damals hervorragenden (heute habe ich keine Ahnung zu dem Thema) Carl Zeiss Objektiven. Am Schluss waren daran aber doch „nur“ das Yashica Original-Zoom (42-75mm Standardzoom) und ein Sigma Telezoom (70-210mm oder so was) im Einsatz, für Carl Zeiss hat das Geld dann doch nie gereicht. Das Geld war auch der Grund für die Yashica, Contax wäre schon cooler gewesen…das alles natürlich mit Blenden- und Zeitautomatik wie auch mit Program-Automatik, dafür ganz ohne Auto-Fokus.
Das Hobby war damals schon cool, allerdings waren die Folgekosten einfach enorm. Der Kauf von Filmen, die Entwicklung der Bilder um festzustellen, dass viele davon langweilig oder irgendwie sonst nicht brauchbar waren frustrierend. Man hat sich halt Motive wirklich gesucht und zurecht gelegt und keine Bilder zu verschwenden – was leider auch nicht immer geholfen hat. Die Trefferquote guter Bilder war ganz sicher nicht besser als heute.
Heute sieht das alles anders aus. Die digitale Fotografie generiert praktisch keine Folgekosten. Speicherplatz ist billig und auf Papier gedruckt wird nur, was wirklich gut ist und was man auch auf Papier haben will. Als unsere ältere Tochter zu Welt kam habe ich beschlossen – jetzt wird digital fotografiert. Das ist nun 16 Jahre her und ich staune darüber, was ich damals für gut 1’500.– EUR erhalten habe. Es war die Olympus Camedia C3030Z mit tollen 3.3 MP Auflösung und einem Zoomobjektiv; hier der Originaltext einer damaligen Pressemitteilung:
„Olympus stellte mit der Camedia C-3030 Zoom seine erste digitale Kamera mit einer Auflösung von mehr als drei Millionen Bildpunkten vor. Die Japaner wollten mit dem Modell nicht nur Gelegenheits-Knipser ansprechen, da viele Einstellungsmöglichkeiten flexibles und kreatives Arbeiten ermöglichen. Die 3.000-Euro-Kamera zeichnete auch kurze Videosequenzen mit Ton auf.“
Ja, heute kann jedes – aber wirklich jedes – Smartphone viel viel mehr. Trotzdem ist an dem Tag meine unerklärliche Liebe zu Olympus entstanden. Echt tolle Bilder (im Vergleich zu den damals oft gesehen Digitalbildern von Kompaktkameras) konnte man mit dieser Kamera schiessen – aus heutiger Sicht brauchte man dazu allerdings unendlich viel Geduld – allein das Einschalten bis zum ersten Bild hat einiges an Zeit benötigt und wenn man auf den Auslöser gedrückt hat hat das nicht bedeutet, dass jetzt ein Bild gemacht wird – sondern es wird dann mal ein Bild gemacht. Aber Farbe, Schärfe usw waren echt toll für das was man zu der Zeit sonst so sah.
Danach gab es mal (weil es keine Software mehr gab um die Bilder von der Olympus auf den PC zu holen …..) eine Panasonic Lumix mit so einem Ultrazoom – ging kaputt (Blitz explodiert) und war irgendwie so oder so nicht so mein Ding. Eine Tochter hat sich dann mal eine wasserdichte Kamera gewünscht, haben wir heute noch, kommt von Olympus ;-).
Zurück zum Titel – vor gut drei Jahre habe ich beschlossen, mich wieder etwas mehr dem Thema zu widmen und habe eine Systemkamera gekauft, natürlich von Olympus, die E-PM1 Mini mit zwei Objektiven (Standardzoom 14-42 F3,5-5,6 und ein Telezoom 40-150 F5.6-6.5). Da begann dann der finanzielle Leidensweg.
Die Qualität der Bilder ist sprunghaft angestiegen, auch weil der AF einfach so viel schneller und genauer war. Trotzdem blieb immer irgendwie eine Gefühl jenseits von „super“. Kein Sucher – nicht so toll im Sommer, alle Einstellungen über den Bildschirm, nicht sexy.
Nach zwei Jahre war klar, da geht noch was. Zeitschriften lesen, Tests anschauen – alles diente dazu heraus zu finden, wieso ich unbedingt das nächste Teil von Olympus kaufen sollte. Das war im kompakten Bereich auch gar nicht so schwierig, die OM-D Serie ist wohl doch eine gute Wahl in dem Bereich. Also die OM-D E-M10 beschafft, die günstigste aus dem Trio. Dazu ein 45mm F1.8 Objektiv dazu, mal schauen, ob das was ist.
Die Kamera war da und wirklich toll (und schon wieder hat das natürlich etwas gekostet) – aber bald schon war klar, das 45mm Objektiv ist mehrere Klassen besser als die Kit-Objektive der PEN. Naja, was soll’s, der Fotograf selbst war und blieb das am stärksten limitierende Element. Aber – hmm – 45mm ist halt so ein Telebereich, drinnen irgendwie immer zu lang und draussen zu kurz. Portraits, Mega-Cool, alles andere – stark eingeschränkt.
Gut, keine Kosten generieren. Ich habe mir dann ein Spassobjektiv (FishEye) gekauft und wirklich auch eine Menge Spass damit gehabt. Dann kommt wieder die dunklere Zeit – die Indoor Aufnahmen…hmmm. Lange habe ich überlegt – die Alternative gab es, das 12-40mm 2.8 aus der Pro Serie der OM-D (oder MfT) Objektive – kostet aber über 800.–, das Objektiv allein.
Irgend wann ging es nicht mehr, das Teil ist gekauft und es ist MEGA MEGA – jeden Franken wert! Es ist wie bei anderen Hobbies auch, ein Alu-Fahrrad mit 12Kg Gewicht kostet 1000.–, eines mit 9Kg. 4000.– und ein Carbon mit 7Kg 10’000.–. Ein guter Bluetooth Lautsprecher 150.–, eine tolle Stereoanlage mit tollen Sound vielleicht 2000.– -> um denselben Schritt in der Qualität nochmals zu machen, müssen dann 30’000.– aufgewendet werden. Bessere Qualität bedeutet exponentiell ansteigende Preise….leider und überall.
Fazit: Von Anfang an gute Qualität kann sich auszahlen. Wenn man ein Hobby (wieder-)beginnt wie ich jetzt mit der Fotografie ist der schmerzlichere (weil teurere) Weg sicher auch eine Alternative. Was ich jetzt habe ist derart cool, dass – und da kenne ich mich von früher – ich mich etwas fürchte, weil es gäbe noch viele coole Teile ………… Fortsetzung folgt.