Unifi / Ubiquiti Geräte kriegen (endlich) Softwaremängel in den Griff…

Ich bin ein Fan der Unifi Geräte des Herstellers Ubiquiti Networks. Zu Hause arbeiten drei Access Points absolut zuverlässig und stabil und bringen die zu erwartenden Geschwindigkeiten in Bezug auf Durchsatz und Reaktionszeit – SEIT KURZEM.

Die Idee hinter Unifi eine Enterprise-Class WLAN Infrastrutkur für den Preis einer normalen Home Infrastruktur anzubieten ist bestechend. Gelingen konnte das nur dadurch, dass im Bereich Controller keine dedizierten Geräte sondern schlicht und einfach  eine überall installierbare Software zum Einsatz kommt. Alle wichtigen Funktionen werden auf die APs ausgelagert und laufen dort autonom, somit ist es nicht notwendig dass die Server (Controller) Software immer läuft. Was ich mich früher schon gefragt hatte, wieso machen andere das nicht auch so?

In der Zwischenzeit glaube ich zu dieser Frage so langsam eine Antwort zu haben. Ein Access Point von Unifi kostet nicht alle Welt – und somit dürfte klar sein, dass „Allerweltsmaterial“ darin verbaut wird. Dies gepaart mit er Auslagerung von Funktionalität bringt die Herausforderung mit sich, dass alles sehr schlank programmiert werden muss. Leider weiss man wenn man mit IT auf diesem Niveau vertraut ist, dass es einen undefinierten und doch scheinbar unvermeidbaren Zyklus gibt bei Software. Die erste Version ist nicht wirklich tauglich. Durch Weiterentwicklung in Richtung Sicherheitslücken schliessen und Fehler korrigieren entstehen grosse und somit meist langsame Softwarepakete – die Phase der funktionalen Konsolidierung zeichnet sich also dadurch aus, dass die Software „immer besser“ aber auch die Installationen immer grösser und langsamer werden. Erst in einer dritten Phase wird die Software richtig gut, dann kann man sich darum kümmern, ob man all die guten Sachen auch etwas schlanker und somit schneller machen kann. Leider kommen viele Programme nie über die zweite hier beschriebene Phase hinaus oder fallen irgendwie in eine Art erste Phase zurück (diese Phasen entspringen keinem Lehrbuch sondern sind reine Erfindungen hier und jetzt).

Auch bei Unifi war das nicht anders. Die ersten Versionen der Software haben schlicht Versprechungen nicht gehalten. Da gingen Dinge nicht und die Performance und die Stabilität war mangelhaft. Es kam eine Phase von Upgrades, welche die Sache besser oder schlimmer gemacht haben – das wusste man nie genau im Voraus – bis dann vor ein paar Wochen ein Release heraus gegeben wurde, welcher wirklich stabil und sauber läuft. Ich muss dazu sagen, der „normale“ Kunde wurde echt lange mit mittelmässiger Qualität bedient, die vielen Updates hat man nur im Beta-Programm (Software-Testing) erhalten. Ich habe alle Releases mit gemacht, weil die meisten doch Verbesserungen gebracht haben.

Ganz ärgerlich waren die Probleme mit einem Typ des neusten integrierten Intel AC WLAN Modules, welches bei mir gleich in drei Geräten verschiedener Hersteller anzutreffen war. Connect perfekt, Performance ok, nach ca. 20 – 40 MB der Durchsatz plötzlich nur noch auf etwa 1/100 von normal, nach nochmals ein wenig Zeit (in MB fast nicht mehr auszudrücken) bricht die Verbindung ab. Einzige Lösung, 40cm Abstand vom Access Point, perfekte Verbindung, dann liefs. Aber schon mit 90% kamen Probleme – ab etwa 60% keine Chance mehr vernünftig zu arbeiten.

Dieses Problem findet man in extrem vielen Foren, es ist also nicht so, dass nur Unifi hier Intel wohl etwas hinten nach gehumpelt ist sondern auch viele andere Hersteller. Das Problem ist in jetzt auch behoben, in den Releasenotes habe ich allerdings davon nichts gefunden. Ich denke, eine chaotische Phase hat ein Ende gefunden und ich hoffe doch schwer, dass sich da nicht wieder grundlegend Dinge ändern.

Aktuell gibt es aus meiner Sicht deutliche Verwirrung um die Geräte der „alten“ Enterprise Serie Edgerouter und dem neuen „Home-Gerät“ Unifi Security Gateway. Zumindest wenn ich den von mir verwendeten Drei-Port Edgerouter anschaue kann ich nur sehr wenige Unterschiede ausmachen zum Security Gateway – ausser die einfachere Bedienung und das schönere Design. Ach nee, fehlende Funktionen gibt es auch noch zu „bestaunen“ ;-)! Dafür gibt es eine komplette Integration in die Verwaltungskonsole, nettes Feature, wenn dann mal alles läuft.

Fazit: Hätte ich nicht das Konzept dieser WLAN-Geräte so genial gefunden, ich hätte das Zeugs wahrscheinlich irgend wann weg geworfen. In der Zwischenzeit hat sich das erledigt und ich bin froh darüber, jetzt kann ich wieder zu „meinem“ Produkt stehen :-)! Ich bleibe jetzt erst mal auf der „alten“ Schiene mit den aktuellen AccessPoints die jetzt nachweislich gut laufen und dem Router und dem Switch aus der Enterprise Serie. Ganz im Sinne „verändere kein funktionierendes Team“.

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