Eine ganze Weile habe ich nichts mehr geschrieben hier. Das war nicht Faulheit sondern bedingt durch die Situation, dass ich auf Stellensuche war. Gefühlt eine Million Zeilen hätte ich im Kopf gehabt…aber, ich war ja angestellt, ich konnte nicht einfach frei und offen über die Bemühungen und Erfahrungen bei der „modernen Stellensuche“ berichten.
Das hat gezeigt, dass meine hier praktizierte Variante einer Art eines Tagebuches in einigen – vielleicht gerade in interessanten Momenten – absolut untauglich ist wegen genau des öffentlichen Charakters der Informationen. Es gibt Dinge, die kann man schlicht nicht unmissverständlich aufschreiben – und wenn man das öffentlich tun würde, wären die Missverständnisse damit vorprogrammiert. Dies ist allerdings nur das kleinere Problem gewesen, zumindest in meinem aktuellen Fall.
Viel schwerer wog, dass die Artikel natürlich klar gezeigt hätten, dass sich meine beruflichen Lebensziele geändert haben. Die Aktivitäten und Schwierigkeiten die sich gestellt haben erfährt man nicht einfach so – sondern nur dann, wenn man eine Stelle sucht. Also wäre das zwar sehr transparent gewesen – grundsätzlich erachte ich mich als transparenter Mensch – aber der Sache sicherlich nicht dienlich. Ich habe mir einmal vorgenommen, auf einen fixen Termin einfach zu künden und dann weiter zu schauen. Das hätte zumindest die Schreiberei wieder ermöglicht, die Situation wäre unter Umständen vor einer Regelung geklärt gewesen. Allerdings habe ich mich etwas feige gegen diese Variante entschieden, den Druck, der daraus auf mich und auf die gesamte Familie gewirkt hätte wollte ich mir doch sparen.
Aber tatsächlich konnte ich über einiges nicht schreiben, weil es einfach zu offensichtlich gewesen wäre. Dies werde ich jetzt in einer ganzen Reihe von Artikeln in den nächsten Tagen nachholen, die Situation ist geklärt, ich werde ab dem 4. August 2014 für einen neuen Arbeitgeber arbeiten und ich freue mich darauf. Auf die neue Arbeit wie auch auf das Schreiben von Artikeln.
Interessant war, dass mir auch sonst keinerlei Themen mehr „eingefallen“ sind, zu dominant waren die Themen der Jobsuche und der Neuorientierung.
Fazit: Gerade in spannenden und interessanten Lebensabschnitten zeigt sich, wieso Tagebücher früher oft abgeschlossen waren – die Dinge, die man da rein schreiben will sind nicht immer geeignet für eine breitere Leserschaft – manchmal vielleicht nicht mal für eine zweite Person. Auch nachdem jetzt alles klar ist, werde ich gewisse Dinge nicht hier aufschreiben. Gründe gibt es viele, Missverständlichkeit oder schlicht nicht für die Öffentlichkeit geeignet, alles kommt vor. Aber ich freue mich jetzt darauf, wieder ein wenig zu schreiben – macht schon Spass :-)!