Tischmesse Basel – ein Format das passt?

Wir waren zum ersten mal Teilnehmer an der Tischmesse in Basel (www.tischmesse-basel.ch). Bisher habe ich das Formt „Tischmesse“ so eigentlich nicht gekannt, die klare und eindeutige Reduktion der „Stände“ auf einen Tisch und ein paar Banners hat durchaus seinen Reiz. Wenn man so in die Halle rein kommt wirkt das dann fast wie bei einer Sportverantstaltung im Sponsorenbereich. Alles ist flach, übersichtlich und fahnenähnliche Elemente „winken“ überall.  Halt nicht wirklich wie eine Messe. Durch diese Beschränkung verschwinden zwangsläufig die Unterschiede zwischen Gross- und Kleinbetrieben, jeder hat gleich viel Raum.

Die Messe wurde als B2B Messe dargestellt, die Aussteller unter sich sollten sich hauptsächlich finden und kennen lernen – und ich kann nur sagen, das klappt wunderbar! Man schlendert so durch die Tischreihen und fühlt sich eher an einem Markt als an einer Wirtschaftsmesse. Keine Ablenkung durch bestechendes Design an den Ständen, keine Beeindruckung durch Bauten mit 6-stelligen Kostenrahmen. Man ist nahezu „gezwungen“ mit den Ausstellern zu reden um zu erkennen, was diese im Detail anbieten.

Das machen dann auch wirklich alle, sie laufen so in der Halle rum, reden mal da und mal dort. Echter Smalltalk manchmal, echt interessiert an den Produkten ein ander mal. Schön fand ich auch, dass die Branchen nicht zu Inseln zusammen gefasst wurden. Wenn ich also an Arbeitsbekleidung interessiert war (einfach so als Beispiel), dann musste ich trotzdem durch die ganze Halle gehen um alle Aussteller zu sehen. An sehr grossen Messen fände ich dies mühsam, an einer solchen aber genau richtig. Ich glaube kaum dass es sehr viele Leute gibt, welche sich am Ende nur ausschliesslich für ein Thema interessieren werden.

Lange dauert der Event! Wir waren meist zu zweit am Stand. Dort steht man, es gibt keine Stühle, was natürlich für den Charakter auch absolut die richtige Lösung ist. Es gibt aber auch keinen chill-out Bereich, wo man mal die Beine strecken könnte. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, den Kaffeteria Bereich ein wenig chilliger zu machen. Wer dann den ganzen Tag dort rum lümmelt, der hat es so oder so nicht verstanden worum es geht ;-)!

Perfekt war die Organisation, jederzeit war im Prinzip alles klar und hat bestens funktioniert – soweit das für mich als Aussteller wichtig war.

Die Öffnung für die Öffentlichkeit am Nachmittag habe ich an unserem Stand jetzt nicht so wirklich richtig gespürt. Aufgefallen ist aber, dass eigentlich mehr Leute zu uns an den Stand kamen, welche diese Plattform offensichtlich für ihr eigenes Marketing nutzen. Ist ja auch klar, wenn so viele regionale Firmen auf einem Haufen anzutreffen sind – das gibt es nicht alle Tage. Trotzdem hat da aus meiner Sicht der Nutzen für mich als Aussteller deutlich abgenommen, die „Messebesucher“ ausserhalb der Community waren eher in eigener Sache unterwegs als umgekehrt sich über die Leistungen der Aussteller zu informieren.

Fazit: Das war eine geglückte Sache die – was auch recht wichtig ist – nicht sehr viele Kosten verursacht. Natürlich ist auch dort nur ein kleiner Teil lokaler Industrie anwesend – aber immerhin. Vorallem schön ist, dass alle die dort anwesend sind tatsächlich den gegenseitigen Kontakt suchen – Sinn und Zweck der Messe wurde durchaus verstanden. Ich glaube kaum, dass viele Aussteller viele konkrete Geschäfte abschliessen konnten, was aber so oder so eher selten ist an Messen. Dass viele aber neue Namen und Anbieter nach Hause mitnehmen konnten, davon bin ich überzeugt. Danke an die Organisatoren – coole Sache!

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1 Kommentar

  1. Jean Michel sagt:

    Lieber Günter, das OK der Tischmesse Basel bedankt sich für den sehr gelungenen Bericht – die Kritiken nehmen wir gerne auf … und das Lob nehmen wir dankbar entgegen 🙂

    Ueber die Sitzgelegenheiten haben wir am Debriefing schon diskutiert – wir werden etwas unternehmen für nächstes Jahr!
    Was die Besucher am Nachmittag betrifft: auch das haben wir mitbekommen – wir werden die Aussteller noch viel intensiver darauf aufmerksam machen, dass
    a) sie selbst vermehrt Kunden, Lieferanten, Partner und Netzwerk-Kontakte einladen sollen
    b) man auf diese „Trittbrettfahrer“ nicht eingeht – dann bleiben sie von selbst fern, oder werden selbst Aussteller !

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