Hier und auch in jeder Mail gebe ich mir Mühe, die Texte in meinen Möglichkeiten „richtig“ zu schreiben. Ich versuche Kommas und andere Satzzeichen dort zu setzen, wo diese hin gehören. Ich versuche die Anfangsbuchstaben von Wörtern mittel Gross- und Kleinschreibung zu „variieren“ und ich versuche mich auch an Fällen und diese richtig einzusetzen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass dies nicht immer und nie zu hundert Prozent gelingt.
Aber ich habe es zumindest versucht – und ich finde, das ist heute schon eine ganze Menge! Ich kann ja ein bisschen verstehen, dass man zu Zeiten von SMS Abkürzungen erfunden hat. Obwohl die 160 Zeichen dort laut Bernard Ghillebaert ja genügen (hier unter „Geschichte“ wie er auf diese Idee gekommen ist http://de.wikipedia.org/wiki/Short_Message_Service) ist das doch sehr wenig Text. Aber sogar dort hat uns die Technik diese Probleme genommen, ich könnte schreiben so viel ich will, wird ja hinter einander gereiht. Ebenso gibt es viele grosse Konzerne und zumindest in der Schweiz auch die Bundesbetriebe inklusive dem Militär welche in fast übertriebenem Umfang mit Abkürzungen arbeiten.
Also halte ich hier für mich mal fest – gegen Abkürzungen wäre ja mal nichts einzuwenden. Nun, wie kurz darf denn eine Abkürzung sein -> also ich sehe Abkürzungen die sind nur einen Buchstaben lang und funktionieren nur, wenn mehrere solcher hinter einander geschrieben werden. Da geht es für mich dann endgültig zu weit, wenn man sich dann noch überlegt, dass jeder ein bisschen Interpretationsspielraum hat in solchen Fällen – die Botschaften kommen sicher immer ganz klar rüber!
Ähnlich verhält es sich bei mir bei all den „Smiles“ und sonstigen Figuren und Bildchen. Ich möchte ja wirklich nicht wissen, was ich da alles schon verteilt habe schlicht in Unwissenheit über die exakte Bedeutung eines solchen Bildes. Da ich aber oft in meinen Jahrgängen kommuniziere kann ich locker davon ausgehen, dass der Empfänger auch nicht mehr Ahnung hat darob und somit auch keine Peinlichkeiten entstehen werden.
Aber wie steht es denn um Rechtschreibung, Sätze, Satzstellungen und Satzzeichen? Ohne mich da fehlerfrei zu wähnen finde ich doch sehr viele Texte und gerade Mitteilungen, welche echt katastrophal sind in diesen Bereichen. Ich habe sogar schon gehört, dass alles klein schreiben cool sei, weil das im Englischen ja auch so ist – na super, noch nicht mal dort stimmt das. Von mir aus halt alles klein Schreiben, aber das prinzipielle Ignorieren von Fällen und Satzzeichen kann Mails oder andere Texte tatsächlich unlesbar machen oder aber die Bedeutung unklar werden lassen. Bei uns in der Schweiz kommt das natürlich etwas auch der Schule. Die Kinder erlernen das Lesen und Schreiben in einem Gang – sie schreiben also mit normalen Buchstaben phonetisch. Scheinbar erhöht das die Geschwindigkeit des Lernens enorm und verbessert die Verkettung Hirn/Hände. Alles gut und recht, aber da muss zum richtigen Zeitpunkt auch dagegen gesteuert werden.
Fazit: Mich nerven Mitteilungen bei denen ich zuerst mal mit Google schauen muss, was die Abkürzungen darin bedeuten weil ohne deren Kenntnis die Texte für mich keinen Sinn ergeben. Dass es schneller geht Texte zu schreiben ohne sich um Rechtschreibung und Grammatik zu kümmern ist nur dann so, wenn man es richtig nie gelernt hat – also bitte, dies stellt für mich eine Ausrede dar. Ein Grenzfall sind Dialekte, dort gibt es natürlich keine genauen Regeln – aber bitte die Damen und Herren, Substantive werden auch in Mundart gross geschrieben und noch ein Tipp, es sind dieselben wie Hochdeutsch! Ich würde mich freuen die Menschheit würde sich auf ihre Sprache zurück besinnen und diese korrekt verwenden – es ist weder sehr schwierig ein annehmbares Niveau zu erreichen noch verlängert es Bearbeitungszeiten!
Das Wort Mundart finde ich schon rührig. Da kommt ART drin vor. Was hat ein Dialekt mit Kunst zu tun? Und das allerletzte ist im Dialekt zu schreiben. Das macht man doch nur, weil man nicht weiss wie es richtig geschrieben wird. Schreiben wir man redet. Das machen unsere Kleinsten ja auch so: phonetisch
Vielen Dank für den Kommentar – ja, das Wort Mundart an sich ist interessant. Dass es zerlegt in „Kunst“ ausarten kann habe ich mich (ähm mir) noch nie überlegt, aber tatsächlich gibt es da kunstvolle Sätze 🙂