Der richtige Bike-Reifen für mich bei uns „zu Hause“

Nach nunmehr doch ein paar Jahren und Kilometern möchte ich euch meine Erfahrungen mit Bike-Reifen nicht länger vorenthalten. Diese Beurteilung kommt hauptsächlich zusammen mit Kilometern im Schweizer Jura auf Wald-, Forst- und Wanderwegen. Keine Freerides, keine Drops und andere Tricks – dafür rund 90 Kg Fahrer, auch nicht ohne für den Reifen ;-)!

Begonnen mit Biken habe ich mit einem 2.1 Zoll breiten Continental Reifen, den Typ weiss ich gar nicht mehr. Erst nach dem Wechsel habe ich verstanden, wie gut die eigentlich damals waren. Ich habe dann gewechselt auf einen Panaracer in 2.35 Zoll, der war echt nicht für unsere Verhältnisse gemacht. Eher pannenanfällig bei Durchschlag und bisher am wenigsten Gripp bei Nässe – und bei uns ist ja wirklich lange genug eher nass im Wald…

Das nächste Experiment waren Maxxis Reifen, ein Advantage und ein Ardent (zwei verschiedene weil der Panaracer im Engadin in den Ferien zerbröselt ist und die Auswahl im Herbst dort recht bescheiden war, zumal ich damals noch keine Schwalbe wollte…). Nicht wirklich ein Experiment, das hat eigentlich ganz gut funktioniert. In nassem Gelände hatte ich auch das Gefühl das sei nicht sooo toll, trocken war das OK – aber zumindest der Advantage hat im Herbst die Dornen regelrecht gesucht und gefunden – der war wirklich sehr anfällig auf Durchstiche.

Also gewechselt zu der wohl bekanntesten Marke in Europa, Schwalbe (früher Swallow aus Taiwan, übernommen von der Ralph Bohle aus Deutschland, seit dem Tag sind das deutsche Reifen ;-)). Ich habe mich als Kompromiss für einen 2.25 Zoll Reifen entschieden, den „Fat Albert“ mit richtig Profil, unterschiedlich für vorne und hinten. Vielleicht bisher das Beste, was ich gefahren bin. Natürlich ist dieser Reifen auf der Strasse nicht wirklich ein Wunder an Rollwiderstand, da muss man schon treten, damit es vorwärts geht – aber sobald man von Asphalt weg kommt, ist das eigentlich egal und ich genoss den Gripp – immer genug, oft war der Reifen in der Lage meine fehlende Fahrtechnik zu kompensieren.

Aber ewig hält auch der nicht! Für ein Rennen hatte ich mir mal Schwalbe „Racing Ralph“ gekauft und jetzt im Sommer aufgezogen. Na ja – genau obiges gilt nicht. Für Leute mit richtig guter Fahrtechnik sicher eine Alternative, für mich doch recht zappelig und nicht treu in der Spur. Beim Bremsen durchaus brauchbar (Bremsleistung) – aber ich brauche Platz, es geht dann immer ein bisschen links und rechts. In Kurven ist auf jeder Art von Weg (ausser Asphalt natürlich oder sehr harte Böden/Fels) der Grip gut, aber er gibt einen einfach nicht das gute Gefühl von Reserve. Aber auf jeden Fall hat sich mit dem Reifen in der jetzigen Saison meine Fahrtechnik verbessert – es ist einfach mehr Konzentration notwendig. Was erstaunlich und sehr gut ist, ist die Pannenanfälligkeit – ich hatte schlicht keine Panne bisher, was ich den dünnen und leichten Reifen nicht zugetraut hätte.

Jetzt sind wieder mal Continental Reifen (die sind zu einem rechten Teil tatsächlich aus Deutschland ;-)) bestellt, und zwar zwei Mountain King II Protection in 2.4 Zoll -> dies weil die 2.2 Zoll wirklich sehr schmal ausfallen. Da geht es wieder klar in Richtung „Fat Albert“, ich habe diese Reserven einfach als das kleinere Übel empfunden als das schlechte Abrollen auf Asphalt. Auf Asphalt kann man ja auch langsam fahren J!

Fazit: Für mich kommen spezialisierte Reifen (extra schnell, extra leicht, extra für Schlamm usw….) nicht in Frage, ein Reifen muss einfach immer funktionieren. Dabei hat sich für mich herausgestellt, dass fettere Reifen (ab 2.25 Zoll) einfach angenehmer zu fahren sind, mit weniger Luftdruck – und sie passen auch besser zum Fahrer! Die Reserven, welche eigentlich für harten Einsatz gedachten Reifen mit sich bringen nehme ich sehr gerne mit – entspanntes Fahren ist an Orten sicher, an denen man mit Race-Reifen schon richtig die A….backen zusammen kneifen muss. Der erhöhte Rollwiderstand wird verwendet, meine Kondition zu verbessern! Wenige Pannen machen einen Reifen sehr angenehm, was nützt es mir fünf Minuten schneller zu sein – aber nur dann, wenn ich nicht flicken muss unterwegs…..

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s