Es gibt Fahrzeuge auf den Autobahnen Richtung Süden da komme ich aus dem Staunen eigentlich manchmal gar nicht mehr raus. Natürlich hilft das auch, sind doch die Stunden auf „unserer“ Strecke am frühen Morgen oft sehr langweilig (Mailand – Venedig, ich habe bei jeder Fahrt Angst DIE Kurve nicht zu treffen – 150km gerade aus, Kurve, 150km gerade aus). Ich nenne diese Fahrzeuge „Ferienbomber“. Vans von erstaunlicher Grösse, eigentlich mit 7 Sitzen ausgestattet – wovon aber zwei zu Hause gelassen werden.
Also, zwei Erwachsene, zwei Kinder, eines davon im Kindersitz – eine häufige Belegung der Fahrzeuge – auch bei uns so (wobei der Kindersitz nur noch so ein Untersetzer ist für die kleinere, die jammert dann auch nach spätestens zwei Stunden dass der Hintern schmerzt). Hinten am Fahrzeug zwei, drei Velos – auch das ist bei uns so. Aber dann – der Van mit einem Kofferraumvolumen von geschätzten 700 Litern (unser Auto 450….) vollbepackt bis unter das Dach, wörtlich. Hinten raus schauen ist Fehlanzeige! Schon da staune ich manchmal – aber was ich mich wirklich immer Frage ist dann – was soll denn da noch in der riesigen Dachbox untergebracht sein? Wir konnten in diesem Jahr fast die Abdeckung des Kofferraums drauf lassen, nur ca. 10 cm haben gefehlt und dann hätte man uns nur die Fahrräder angesehen und nichts sonst vom Feriengepäck!
Während der Fahrt mache ich dann immer schon meine „Studien“ über das Gepäck. Da findet man allerlei normales Zeugs, was ans Meer halt so mit genommen wird – Plastikspielzeug usw…..Dinge die wirklich umständlich zu verstauen sind und an der Destination durchaus sinnvoll zu gebrauchen sind. Eher fragwürdig – aber je nach dem wo man hin geht natürlich auch ok – sind die Dicken Bettdecken, sieht man auch oft. Mit meiner Neigung zum „Gepäck-Voyeur“ ist die Fahrt natürlich noch nicht das Ende des Vergnügens. Nach der Ankunft finde ich das immer extrem spannend während des Ausladens anderen etwas auf die Finger zu schauen. Und das ist dann wirklich manchmal ungeheuerlich. Da werden oft wirklich ganze Haushalte mitgenommen – Österreicher bringen Kistenweise Bier aus Österreich mit – ich habe noch nie von der ausserordentlichen Qualität der AUT-Biere gehört! Ebenfalls weit verbreitet ist das Mitbringen von Milch in grossen Mengen – auch da ist mir natürlich klar, dass italienische Produkte nie und nimmer geniessbar wären (am Preis kann es ja nicht wirklich liegen bei Reisenden aus EU-Staaten…).
Das Highlight dieses Jahres waren zwei Kartons mit Pellati (geschälten Tomaten) – 12 Dosen pro Karton, also rund zwölf Kilo! Ich wäre nicht erstaunt, wenn die Dosen „Made in Italy“ gewesen wären…..ist nicht wirklich wie Wasser in den Rhein tragen, aber nahe dran! Ich muss mich echt manchmal zusammen nehmen um nicht hin zu gehen und zu frage “ wie kommst denn Du auf die Idee, das mit zu bringen“ :-)!
Da bin ich wirklich immer am meisten erstaunt, wie viele Esswaren mitgebracht werden. Wir geniessen eigentlich eher den Einkauf vor Ort – andere Produkte, andere Auswahl – fehlen tut so oder so nichts in Italien, da gibt es ja wirklich alles.
In diesem Jahr habe ich noch speziell gestaunt über die Mitnahme bereits aufgeblasener Schwimmringe und Luftmatratzen – wahrscheinlich war da die Vermutung dass die Tragfähigkeit der deutschen Luft (die da wohl drin war) höher ist oder so – selbst eine grosse Pumpe nähme nur einen Bruchteil des Platzes in Anspruch wie aufgeblasene Teile.
Besen – ja, habe ich auch gesehen, wurde mir nicht ganz klar wozu. Die Ferienüberbauung besteht aus Häusern und Wohnungen – und bei uns war da bisher immer ein Besen dort – und wenn dort keiner wäre, dann würde ich einfach bei der Abreise nicht wischen – aber den Besen mitnehmen?? Vielleicht war es so was wie „Kartoffelbrei“ (für alle ohne Kinder, so heisst der Flugbesen der Hexe Bibi Blocksberg…..)!
Natürlich wollen auch wie uns wohlfühlen während der Ferien und wollen auch wir nicht rumlaufen wie die „Schweine“ – aber ein T-Shirt pro Tag reicht doch zu Hause auch, brauchen denn vier Menschen wovon zwei Kinder wirklich vier grosse Koffer – meinen Frau (ich gebe zu ich packe nicht……) schafft das locker in zwei grosse Rollkoffer – und ich musste noch nie tagelang dieselben Kleider tragen…..
Viel Verständnis habe ich für diejenigen mit Kleinkinder – da ist das wirklich noch ein „Chrampf“! Kinderwagen muss mit – eine Ladung Windeln oder Schoppenpulver muss mit usw……da stösst man dann schon viel schneller an die Grenzen. Im Gegenzug nehmen die Kleider halt nur sehr wenig Platz in Anspruch…..
Fazit: Mir ist es ja echt egal, was andere mitnehmen in den Urlaub und ich habe auch nichts damit zu tun. Amüsieren darüber werde ich mich voraussichtlich immer und ewig. Für mich gehört das „sich einschränken“ in gewissen Dingen auch zu den Ferien dazu und einkaufen tun wir immer lokal, Lebensmittel kommt nur was für „auf den Weg“ mit – alles andere wird dort eingekauft. Damit machen wir gute Erfahrungen und das Ein- und Auspacken ist immer schnell erledigt – hat auch mit Ferienqualität zu tun…..