Die Schlacht am Buffet…

Wieder einmal „durften“ wir unsere Ferien in einem Hotel verbringen – ansonsten sind wir ja eingefleischte Ferienwohnungsgeniesser! Schon nicht schlecht, was ein Hotel bietet – die Betten immer gemacht, der Boden gewischt, die Frotiertücher auf Wünsch gewechselt – all das gibt es natürlich nicht bei Ferienwohnungen (oder nur sehr selten).

Was auch immer ganz gut tönt ist die Bemerkung „Halbpension inklusive“. Grosse Buffets locken mit verschiedensten Speisen, meist etwas abweichend von der traditionellen Landesküche angepasst an die am stärksten vertretene Gemeinschaft der Touristen (in Mallorca also angepasst an Deutsche).  Grundsätzlich gibt es daran auch oft gar nichts auszusetzen, aber mir stinkt das Essen meisst schon nach ein oder zwei Tagen ganz gewaltig.

Woher kommt denn das? Zuerst mal gibt es bei vielen Buffets auch noch eine Art „Kochstelle“ wo einige Speisen frisch zubereitet werden und/oder erwärmt werden (z.Bsp. die Spiegeleier für das Morgenessen – für die, die das mögen…). Meist ist die Belüftung in den Speisesälen nicht wirklich ausgeklügelt so dass man wirklich meint, man sässe in der Küche – die Kleider nach dem Genuss des Nachtessens riechen auch wunderbar.

Die schiere (zu) grosse Auswahl an verschiedenen Speisen verleitet einen auch dazu, Dinge zu essen welche absolut nicht zusammen gehören – Bohnen, Bratkartoffeln, Pommes und Spaghetti oder so (nur als Beispiel zur Veranschaulichung… ;-)). Fleisch fällt bei mir bei diesen Buffets eigentlich immer durch. Ist auch klar, dass es hier nicht die Steaks vom Grill geben kann – das Buffet ist ja schliesslich auch während drei Stunden geöffnet, da gehört Fleisch nur dann hin, wenn zu langes Kochen das Fleisch zu weich macht – alles andere fällt aus.

300 Personen (im jetzt wieder erlebten, konkreten Fall) – nebenbei ist das dann ein mittelgrosser solcher Saal, da habe ich auch schon viel grössere gesehen – die verköstigt werden müssen. Da im Hotel deutlich mehr Gäste hausen, wäre es auch durchaus angesagt, wenn die Leute nicht allzu lange sitzen würden. All das endet in einer stetig währenden Hektik, immer ist alles in Bewegung, quer durch rauschen noch die Angestellten welche das Buffet wieder in Ordnung bringen wie auch das benutzte Geschirr weg tragen.

Wegen all diesen Punkten, Hektik, Lärm und Gestank habe ich tatsächlich immer schon schnell die Nase voll von den Buffets – egal wie excellent die Waren eigentlich wären (wobei das Wort schon zu hoch gegriffen ist – allein wegen der Tatsache dass die Dinge warm liegen müssen ist excellent nicht möglich).

Die „Schlacht“ war diesmal nur halb so wild. Tatsächlich haben sich die Leute angestellt und gewartet – vielleicht hat das schon damit zu tun, dass wir Schweizer und die Deutschen eine durchaus sehr ähnliche Vorstellung von Anstand haben.

Natürlich gibt es immer die Tellerüberfüller. Einfach mal eine Ladung drauf knallen auf den Teller, an den Platz gehen, merken dass man die Hälfte der Dinge gar nicht mag, Teller stehen lassen, nächsten Teller holen. Das ist an sich betrachtet deren gutes Recht, man ist ja nicht eingeschränkt beim Buffet – da auf Grund solchen Verhaltens natürlich immer garantiert mehr gekocht wird als gegessen finde ich es etwas schade. Es geht ja da nicht um einzelne Teller, aber ich denke mit den Abfällen solcher Buffets könnte man halb Afrika ernähren.

Fazit: Nach zwei bis drei Tagen hat die Familie Tschan eigentlich die Nase immer gestrichen voll vom Nachtessenbuffet – und ab dann wird es teuer. Nichts auszusetzen gibt es bei den Morgenbuffets, da findet man immer etwas, schliesslich ist die Auswahl da auch begrenzter. Trotz aller Vorzüge von Hotels – allein des Essens wegen werden wir auf unserem Ferienwohnungtripp bleiben was Familienferien anbelangt. Mehr Platz, mehr „Freiheit“ und eigenes Kochen mit Produkten aus heimischen Läden oder Märkten. Mehrarbeit, Stress während den Ferien – wir kochen halt gerne und deshalb geniessen wir das Kochen in den Ferien auch, da hat man endlich mal Zeit dazu……

Meine Frau und ich machen immer mal wieder ein Wellnessweekend für uns (kinderfreie Tage) – da sieht das alles ganz anders aus. Auswahl vom Hotel geht wie folgt: Keine Buffets zum Nachtessen sondern Menus, tolle Wellnesszone, wenn man es herausfinden kann interessante Weinkarte, möglichst nicht kindergerecht :-)! Ja, da sind wir dann wieder ganz anders unterwegs…..

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